Gemeinsam beten

Gemeinsam: Katholische und Evangelische Kirche in Bonn

Einladung der Kirchen in Bonn: Beten Sie mit uns am Karfreitag für die Menschen, die Stadt und die Welt

Video-Beitrag

Besondere Zeiten rufen nach besonderen Maßnahmen. Der Bonner Stadtdechant Dr. Wolfgang Picken und der Bonner Superintendent Dietmar Pistorius laden die ganze Stadt ein am Karfreitag, dem hohen christlichen Feiertag, Punkt 12.00 Uhr, zum Gebet, das die Menschen miteinander verbinden soll.

Dieses ökumenische Gebet hat es in dieser Form und zu diesem Tag noch nie gegeben. Stadtdechant und Superintendent selbst halten das Gebet gemeinsam in der evangelischen Stadtkirche, der Kreuzkirche am Kaiserplatz. Es soll im Vorfeld weit gestreut werden, damit möglichst viele Menschen mitbeten können.

Beten gemeinsam am Karfreitag in der Kreuzkirche für die Menschen, für die Stadt für unsere Welt: Staftdechant Dr. Wolfgang Picken (links) und Superintendent Dietmar Pistorius (Foto: J. Gerhardt)Das Gebet dankt ausdrücklich allen, die sich in der Krise für andere einsetzen und engagieren, im Ehrenamt wie in ihrem Beruf. Zugleich lenkt es den Blick aus der dunkelsten Stunde in der christlichen Verkündigung, dem Sterben Jesu an Karfreitag um die Mittagsstunde, auf das Versprechen, dass Gott den Menschen gerade in der Not nicht allein lässt und auf die Hoffnungsbotschaft von Ostern. Das Gebet möchte die Menschen in der Stadt und Region und über die Kirchen hinaus miteinander verbinden und Kraft und Zuversicht geben.

Sie finden es auch: www.katholisch-bonn.de

Bonner Karfreitagsgebet der Kirchen für den 10. April 2020, 12.00 Uhr überall in der Stadt und Region zu beten. Beten Sie mit:

Gott! Inmitten der Finsternis: Dein Kreuz.

Die stille Zusage: Du bist mit uns in der Finsternis des Lebens,

in Schmerz, Leid und Tod – bist Du da, Gott.

Darum beten wir im Angesicht des Kreuzes zu Dir

und rufen Dich an in unserer Not.

Gott, der Du von Ewigkeit her ein barmherziger Gott bist,

wir rufen Dich an für die Menschen in Not:

In unserer Stadt sind Menschen schwer erkrankt,

leiden Atemnot, ringen mit dem Tod.

Andere tragen Trauer,

weil sie den Verlust eines geliebten Menschen erlitten haben.

Neben dieser Not an Leib und Leben spüren wir die Angst vieler Menschen:

Wie wird es weitergehen mit ihrem Geschäft, ihrem Unternehmen,

ihrem Beruf?

Wir klagen Dir die Fülle der ungesicherten Arbeitsplätze in Stadt und Land,

die Armut vieler Familien und Kinder.

Wir beklagen die Einsamkeit etlicher Menschen in der Abgeschiedenheit

ihrer Wohnungen, den Zimmern ihrer Heime,

in der Isolation ihrer Krankenzimmer.

Wir beklagen die Überforderung vieler Menschen

im Spagat zwischen den familiären Anforderungen

und den beruflichen Herausforderungen.

Wir sorgen uns um die Gesundheit derer, die in diesen Zeiten weiter ihren

Dienst tun: In Krankenhäusern und Pflegeheimen, in Kindertagesstätten und

Supermärkten, in Polizei und Feuerwehr und an vielen anderen Stellen,

an denen gearbeitet werden muss, damit wir auch in dieser Zeit das Nötigste

zum Leben haben.

Weil Du, Gott, ein barmherziger Gott bist,

bitten wird Dich um Dein Erbarmen in unserer Not.

Gott, der Du von Ewigkeit her ein noch in der Ohnmacht mächtiger Gott bist,

wir rufen Dich an für alle Menschen,

die in diesen Tagen Macht und Verantwortung tragen,

in den Regierungen und Parlamenten, in unserem Stadtrat,

in den Verwaltungen und Ämtern, in den Schulen, in Wissenschaft,

Forschung und Lehre an den Hochschulen und der Universität.

Wir bitten Dich in diesen schwierigen Zeiten,

dass Du sie ihre Ämter und Funktionen ausüben lässt mit Kraft zum Handeln,

mit Liebe zu den Menschen, mit der Besonnenheit, die Dein Geist uns schenkt.

Wir bitten Dich auch, dass sie und wir mit ihnen die Not der Welt nicht aus den

Augen verlieren: Das Elend der Menschen auf der Flucht.

Das Leiden an Unterdrückung, Gewalt und Krieg, Hunger und Ausbeutung.

Weil Du, Gott, ein mächtiger Gott bist, bitten wir Dich um Kraft und Stärke

für alles, was dem Leben dient.

Gott, der Du von Ewigkeit her ein treuer Gott bist,

der du uns ins Leben gerufen hast

und uns mit hineingenommen hast in Deinen ewigen Bund mit Israel:

Wir danken Dir trotz aller Gefahr für Deine Gnade

und loben trotz aller Angst deine Macht.

Wir leben, weil du es willst.

Wir sterben, wenn du uns rufst.

Wir glauben, weil wir von Dir gehört haben, und hoffen, weil du uns liebst.

So ahnen wir in dieser Finsternis dein Licht, das uns in ein neues Leben ruft.

Dafür loben und preisen wir dich heute und in Ewigkeit.

Amen.

Karfreitagsgebet_2020

Geschrieben von Ulrike Knichwitz am 09. April 2020

Keine Kommentare zum Thema