Sea-Watch 4 läuft in Kürze aus

Die Evangelische Kirchengemeinde Hardtberg ist Bündnispartner

Das vom Bündnis United4Rescue zur Verfügung gestellte Rettungsschiff Sea-Watch 4 wird in Kürze zu seinem ersten Rettungseinsatz im Mittelmeer aufbrechen. Der Einsatz wird von der Organisation Sea-Watch operativ geleitet und durch Ärzte ohne Grenzen medizinisch unterstützt. Während europäische Staaten weiterhin Such- und Rettungsaktivitäten blockieren und kriminalisieren, ist die Sea-Watch 4 ein klares Zeichen der Solidarität und Menschlichkeit, die dem Sterbenlassen im Mittelmeer nicht tatenlos zusieht. Durch das Bündnis United4Rescue wird das Rettungsschiff von einer breiten Zivilgesellschaft mitgetragen. Mehr als 550 Organisationen stehen als Bündnispartner*innen hinter der Sea-Watch 4.

Ärzte ohne Grenzen ist bis mindestens Ende des Jahres an Bord der Sea-Watch 4 für die medizinische Notfallversorgung zuständig, wozu auch der Betrieb der Schiffsklinik gehört. Das vierköpfige medizinische Team, einschließlich einer Ärztin und einer Hebamme, wird durch zwei Mitarbeiterinnen für Kommunikation und für die Belange besonders schutzbedürftiger Personen ergänzt. Die 21-köpfige Crew von Sea-Watch trägt die operative Verantwortung für das Schiff sowie die Rettungseinsätze. Gemeinsam leisten beide Organisationen humanitäre Hilfe an Bord.

Die Situation auf dem Mittelmeer könnte derweil kaum dramatischer sein. Fast alle einsatzfähigen Rettungsschiffe sind wegen angeblicher Sicherheitsmängel in Italien festgesetzt oder werden mit absurden Auflagen am Einsatz gehindert. Dabei gibt es täglich Meldungen über Seenotfälle. Wenn unser Bündnisschiff ausläuft, wird es das einzige zivile Rettungsschiff im Mittelmeer sein!
Und wir befürchten jetzt schon, dass auch unser Schiff nach seinem Einsatz festgesetzt werden soll.

Geschrieben von Ulrike Knichwitz am 10. August 2020

Keine Kommentare zum Thema