Die Orgeln

Rühle-Orgel in der Emmaus-Kirche

Die Orgel in der Emmaus-Kirche wurde 1995 von der Firma Rühle aus Moritzburg in Sachsen erbaut. Sie wurde nach dem Vorbild der Silbermann-Orgel in Schloss Burgk (Thüringen) von 1742/43 angefertigt. Die Orgel wurde von Herrn Hubert Hofer gestiftet. Regelmäßig finden Orgelkonzerte mit Werken von Alten Meistern statt. So erklang in den vergangenen Jahren das gesamte Orgelwerk von Johann Sebastian Bach und Dietrich Buxtehude. Aber auch der galante Stil des Bach-Sohns Carl Philipp Emanuel oder auch romantische Klänge waren schon im Konzert zu hören.

Disposition:

Hauptwerk: Prinzipal 8‘, Rohrflöte 8‘, Oktave 4‘, Oktave 2‘, Mixtur 3f.

Hinterwerk: Gedackt 8‘, Rohrflöte 4‘, Prinzipal 2‘, Nasat 3‘, Sesquialtera, Sifflöte 1‘, Tremulant

Pedal: Subbass 16‘, Prinzipalbass 8‘

Koppel HW/Ped., Manualschiebekoppeln

Wohltemperierte Stimmung nach Kirnberger

Handbeschriftete Registerzüge, Symmetrie-Registerzug „Vacant“

 

Klais-Orgel in der Matthäikirche

(Text von Cornelius Schneider-Pungs aus der Festschrift zur Einweihung der Klais-Orgel)

Dieses Werk bietet eine Vielfalt der musikalischen Verwendbarkeit, ohne auf eine individuelle Prägung zu verzichten; denn eine gute Orgel kennt keine Doppelgänger.
Die 28 klingenden Stimmen der Orgel sind den akustischen Gegebenheiten des Kirchraumes angepaßt. Bei der Verteilung der Register auf beide Manualwerke und Pedal wurde auf gesunde Proportionen größter Wert gelegt. So entstand als zweites Manual ein klangvolles und reich besetztes Schwellwerk, das durch die beiden französischen Zungenstimmen seinen besonderen Reiz hat. Bewusst wurden außer Quinten und Terzen keine weiteren Obertonregister disponiert, da die Akustik des Raumes ein eher grundtöniges Instrument verlangt. Dem entspricht der vollständige Prinzipalchor, das klangliche Rückgrat der Orgel. Lediglich in der tiefen 16‘-Lage ist er aus Platzgründen durch den Subbaß 16‘ vertreten. Der Flötenchor ist bis in die 4‘-Lage ebenfalls komplett. So können die beiden Manualwerke einander gegenseitig begleiten, eine unbedingte Notwendigkeit bei einer zweimanualigen Orgel. Die schon erwähnten Zungenstimmen des Schwellwerkes werden durch die Pedal-Posaune 16‘ und die Trompete 8‘ im Hauptwerk zu einem prachtvollen Zungenstimmenchor ergänzt. Die Streicherstimmen, lange Zeit in Mißkredit gefallen, sind durch die Gambe vertreten. Die „Sexta“ im Schwellwerk erlaubt unter anderem zusammen mit der entsprechenden Mischung im Hauptwerk die Gegenüberstellung von Cornett und Echo-Cornett, eine klangliche Delikatesse, deren Wirkung durch den Jalousieschweller noch differenziert werden kann.
Der technische Apparat der Orgel, neben der klanglichen Gestalt ein kleines Kunstwerk für sich, wurde nach modernsten Erkenntnissen entwickelt und ausgeführt. Die Spieltraktur ist rein mechanisch. Alle technischen Hilfsmittel hatten der Forderung nach musikalischer Notwendigkeit standzuhalten. So verfügt der Organist neben Manual- und Pedalkoppeln über elektrische Registerschaltungen, die ihm raschen Klangwechsel erlauben, ohne Registranten beschäftigen zu müssen.
Die Prospekt- und Gehäusegestaltung ist Ausdruck des eigenen Charakters, den das Instrument als Ergebnis künstlerischen Schaffens und hervorragenden Handwerks hat. Diese äußere Gestalt dokumentiert aber auch einen Wunsch aller derer, die mit der Planung eine besondere Verpflichtung übernommen haben: daß die Orgel der Matthäikirche sich durch edles Ebenmaß architektonisch dem Kirchenraum einfüge und durch klangliche Reife und Ausgeglichenheit auch in fernerer Zukunft den wechselnden Ansprüchen gerecht werde, die an das königliche Instrument gestellt werden.

Die Orgelweihe fand am 05. November 1972 statt.

Disposition der Orgel:

I.Hauptwerk C-g³: II. Schwellwer k C-g³:
Holzquintade 16′ Rohrflöte 8‘
Prinzipal 8′ Gamba 8′
Spillflöte 8′ Prinzipal 4′
Oktav 4′ lockflöte 4‘
Trichterflöte 4′ Octav 2′
Rohrquinte 2 2/3‘ Querpfeife 1′
Hohlpfeife 2′ Sexta 2f 11/3‘
Terz 1 3/5‘ Scharff 2/3‘
Mixtur 4-5f 11/3 Cromorne 8′
Trompete 8′ Hautbois 4′
Pedal C-f1: Spielhilfen:
Subbass 16′ Koppeln: II – I
Pommer 16′ I – P
Octavbass 8’ Prospekt II – P
Metallgedackt 8’
Octav 4’ Tremulanten: für Hauptwerk
Waldflöte 2′ für Schwellwerk
Rauschpfeife 3 f 2‘
Posaune 16′ 6-fache S etzerkombination

 

Die Orgel hat insgesamt 1844 Pfeifen aus Zinn, Kupfer und Holz

Erbaut: Johannes Klais Orgelbau KG, Bonn, 1972
Prospekt: Josef Schäfer/Orgelbau KG Klais
Disposition: Hans Gerd Klais in Zusammenarbeit mit Kirchenmusikdirektor Hans Hulverscheidt, Aachen und Kantor Schneider-Pungs, Bremen.
Mensuren: Hans Gerd Klais
Techn. Konstruktion: Wilfried Lichtenthäler/Orgelbau KG Klais
Intonation: Josef Luthen/Orgelbau KG Klais