Alte Musik zur Karwoche

„Leçons de ténèbres pour le Mercredi Saint“ von François Couperin
Mittwoch, 17. April, 20.00 Uhr, Emmaus-Kirche
Tenebrae-Lamentationen für zwei Sängerinnen, Gambe und Orgel
auf Grundlage der Klagelieder des Propheten Jeremia
(zur Musik werden nacheinander Kerzen bis zur fast völligen Dunkelheit ausgeblasen)
Hyun-Jung Lim & Anna Herbst, Sopran
Chia-Hua Chiang, Gambe
Lea Marie Lenart, Orgel
Couperin komponierte die „Leçons de Ténèbres“ („Lehren aus der Finsternis“) für die Ordensschwestern der Pariser Abtei Longchamp um 1714. Die Gesänge waren für die Lesungen der Matutin, also die Nachtwache in der Reihe der Stundengebete, am Gründonnerstag bestimmt. Da es üblich war, diese Andacht auf den Vorabend des entsprechenden Tages zu verlegen, wählte Couperin den Titel „Pour le Mercredi Saint“ („für den Heiligen Mittwoch“).
Textliche Grundlage der Tenebrae-Lamentationen sind Auszüge aus den Klageliedern des Propheten Jeremia im Alten Testament, die die Zerstörung Jerusalems betrauern. In der Fastenzeit und insbesondere in der Karwoche wird diese Zerstörung zum Sinnbild für die Gefangennahme, die Kreuzigung und den Tod Jesu.
In dem Konzert sollen Couperins Leçons de Ténèbres in einer besonderen Weise aufgeführt werden. Im Druck seiner Lamentationen vermerkt Couperin an 14 Stellen eine „Petite pause”. Einem Brauch der Zeit folgend, soll in diesen Pausen die Musik für einen Moment verharren, damit die zu Beginn angezündeten 14 Kerzen nacheinander ausgeblasen werden können. Sie stehen symbolisch für die Jünger und Marien am Kreuz Jesu. Eine zusätzliche Kerze, Symbol für Jesus selbst und die Hoffnung auf seine Auferstehung, bleibt nach Ende der Musik brennen.
Der Eintritt ist frei.

Plakat zur Veranstaltung

Geschrieben von Ulrike Knichwitz am 27. März 2019

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