Totensonntag, der Toten gedenken, Tote vermeiden
Jeden Mittwoch von 18.30 bis 19.30 Uhr findet vor dem Marktplatz-Obelisk vor dem Alten Rathaus in Bonn eine Mahnwache statt, um solidarisch auf alle Menschen, die auf der Flucht sind und auf alle Menschen, die an den europäischen Außengrenzen zu Tode kamen, zu gedenken.
Seit einem halben Jahr rufen unter dem Dach der SEEBRÜCKE Bonn, die Vereine JUGEND RETTET e.V., SEA-EYE und SEA-WATCH, das Team von FRAUEN*STREIK und das flüchtlingspolitische FORUM WELTOFFEN e.V. zur Mahnwache auf.
„Die humanitäre Not, die Menschen weltweit durch Flucht und Verfolgung erleiden, ist unübersehbar und erschüttert uns.“ (Bonner Erklärung zur Aufnahme von Geflüchteten in der konstituierenden Sitzung des Rates vom 05.11.2020).
Am Buß- und Bettag war ein Team mit fünf Mitgliedern der Hardtberggemeinde mit der Aufgabe der Veranstaltungsleitung betraut. Bis zu sechzig Menschen waren friedlich und still zusammengekommen, um sich über die desaströsen Zustände in den Lagern und Camps auf dem griechischen Festland wie auf den Inseln z.B. in Kata Tepe (besser als Moria 2 bekannt, mit besonders prekären Hygiene-Standards) zu informieren. Neben den flüchtlingspolitischen Ereignissen in der letzten Woche die aktuelle Situation auf dem Mittelmeer geschildert. Berichtet wurde über die überbelegten Schlepper-Boote und die sechs festgesetzten zivilen Rettungsschiffe.
Zum Schluss jeder Mahnwache gedenken die Versammelten der Menschen, die auf dem Weg nach Europa ihr Leben verloren haben. Mit kurzer Nennung der Begleitumstände aus dem Buch TODESURSACHE FLUCHT (herausgegeben von Kristina Milz und Anja Tuckermann) vergegenwärtigen sie sich den Krieg, die politische Verfolgung, die wirtschaftliche Notlage, die Umweltkatastrophen oder die Armut und nennen deren Namen. Dabei wird die Hand an das Herz geführt und „Du bist nicht vergessen!“ gesagt.
Am Mittwoch, 25.11.2020 laden wir zur 24. Mahnwache ein. Treffpunkt ist um 18.30 Uhr am Obelisken auf dem Bonner Markplatz.
Mehr Informationen und „aktiv-werden“:
Karl-Erich Houtrouw, Mitglied des Presbyteriums und des Arbeitskreises „Flucht“, Tel. 25 72 26, karl-erich.houtrouw@ekir.de
Die Evangelische Kirchengemeinde Hardtberg ist Fördermitglied von United4Rescue