Spielraum!
3. Woche
Das Spiel mit dem Nein
Exodus 1,15–20
Und der König von Ägypten sprach zu den hebräischen Hebammen, von denen die eine Schifra hieß und die andere Pua: Wenn ihr den hebräischen Frauen bei der Geburt helft, dann seht auf das Geschlecht. Wenn es ein Sohn ist, so tötet ihn; ist’s aber eine Tochter, so lasst sie leben. Aber die Hebammen fürchteten Gott und taten nicht, wie der König von Ägypten ihnen gesagt hatte, sondern ließen die Kinder leben. Da rief der König von Ägypten die Hebammen und sprach zu ihnen: Warum tut ihr das, dass ihr die Kinder leben lasst? Die Hebammen antworteten dem Pharao: Die hebräischen Frauen sind nicht wie die ägyptischen, denn sie sind kräftige Frauen. Ehe die Hebamme zu ihnen kommt, haben sie geboren. Darum tat Gott den Hebammen Gutes.
Mutig widersetzen
Pua und Schifra haben wenig Spielraum. Aber sie nutzen ihn. Es ist sehr gefährlich, sich einem Gewaltherrscher zu widersetzen. Doch die beiden Hebammen sind mutig und schlau. „Die hebräischen Frauen sind nicht wie die ägyptischen“, antworten sie ihm, „denn sie sind kräftige Frauen. Ehe die Hebamme zu ihnen kommt, haben sie geboren.“ Die Hebammen packen den Pharao bei seinem eigenen rassistischen Vorurteil, Hebräerinnen seien so etwas wie wilde Barbaren. Der merkt gar nicht, was für einen Unsinn die beiden Frauen ihm da verkaufen.
Wo ist heute von mir Haltung gefragt? Wo braucht es mehr Freiheit und Mut, mich zu widersetzen? Wo sind meine Spielräume, der Menschenfeindlichkeit die Liebe Gottes entgegenzusetzen? Ich wünsche mir im Ernstfall den Mut, sie zu nutzen. (Auszug aus dem Andachtsimpuls von Heinrich Bedfort-Strohm, Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland)
Sind wir so, wie wir sein sein wollen oder spielen wir nur eine Rolle? Eine Rolle, die von uns verlangt wird oder nur von uns gespielt wird, damit wir anderen gefallen?
Oft ist es so, dass man die Rolle spielt, die man bekommt. Manchmal braucht es ein halbes Leben, bis man sich davon befreit und seine eigene Rolle spielt.
Impulsfragen:
1. In welcher Situation in meinem Leben wurde mein Mut herausgefordert?
2. Wo muss und will ich mich widersetzen?
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