7 Wochen ohne Blockaden!

Spielraum!

6. Woche

Richtungswechsel

Numeri 22,21–32 (in Auswahl)

Da stand Bileam am Morgen auf und sattelte seine Eselin. Aber der Zorn Gottes entbrannte darüber, dass er hinzog. Und der Engel des HERRN trat in den Weg, um ihm zu widerstehen. Und die Eselin sah den Engel des HERRN auf dem Wege stehen mit einem bloßen Schwert in seiner Hand. Und die Eselin wich vom Weg ab und ging auf dem Felde; Bileam aber schlug sie, um sie wieder auf den Weg zu bringen. Da trat der Engel des HERRN auf den Pfad zwischen den Weinbergen, wo auf beiden Seiten Mauern waren. Und als die Eselin den Engel des HERRN sah, drängte sie sich an die Mauer und klemmte Bileam den Fuß ein an der Mauer, und er schlug sie noch mehr. Da ging der Engel des HERRN weiter und trat an eine enge Stelle, wo kein Platz mehr war auszuweichen, weder zur Rechten noch zur Linken. Und als die Eselin den Engel des HERRN sah, fiel sie auf die Knie unter Bileam. Da entbrannte der Zorn Bileams, und er schlug die Eselin mit dem Stecken. Da tat der HERR der Eselin den Mund auf, und sie sprach zu Bileam: Was hab ich dir getan, dass du mich nun dreimal geschlagen hast? Bileam sprach zur Eselin: Weil du Mutwillen mit mir treibst! Ach dass ich jetzt ein Schwert in der Hand hätte, ich wollte dich töten! Die Eselin sprach zu Bileam: Bin ich nicht deine Eselin, auf der du geritten bist von jeher bis auf diesen Tag? War es je meine Art, es so mit dir zu treiben? Er sprach: Nein. Da öffnete der HERR dem Bileam die Augen, dass er den Engel des HERRN auf dem Wege stehen sah mit einem bloßen Schwert in seiner Hand, und er neigte sich und fiel nieder auf sein Angesicht. Und der Engel des HERRN sprach zu ihm: Warum hast du deine Eselin nun dreimal geschlagen? Siehe, ich habe mich aufgemacht, um dir zu widerstehen; denn der Weg vor mir führt ins Verderben.

Augen öffnen!

Bileam muss diese Erfahrung machen, bevor er tun kann, was Gott wirklich von ihm will: Er soll die vielen, die eine neue Heimat suchen, nicht abwehren, sondern segnen. Gott konnte ihm nicht einfach auftragen: Gehorche dem König nicht, sondern segne, wo du fluchen sollst. Dafür war Bileam noch nicht offen. Er wollte ja nur wissen: Job annehmen oder ablehnen? Um zu hören, was Gott wirklich von ihm will, muss er erst selbst erleben, wie es ist, in der Klemme zu sein. Feiner sind seine Ohren nun für Gottes Wort, freier ist sein Mut. Er wird die Heimatsuchenden segnen. Mancher Spielraum tut sich wohl erst in der Krise auf. Erst wenn der eigene Wille – mag er noch so viel peitschen – nicht weiterkommt, kann sich der Horizont auftun für den ganz anderen Willen Gottes. Der Gott, von dem wir uns immer wünschen, er möge uns bewahren vor allem Übel, kann uns auch im Übel begegnen, um uns die Augen zu öffnen.
(Auszug aus dem Andachtsimpuls von Angelika Obert, Theologin und Autorin)

Impulsfragen:
1. Der Weg wird enger, aber ich muss immer weiter. Kenne ich eine solche Situation??
2. Wer sind/waren die „Eselinnen“ in meinem Leben?
3. Wann war/bin ich die „Eselin“ für andere?
Weitere Informationen, O-Töne und Abonnement der wöchentlichen Fastenmails auf: www.7-wochen-ohne.de

Geschrieben von Ulrike Knichwitz am 24. März 2021

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